Springe direkt zu Inhalt

Projekte Gender und Diversity

Mehrfachbarrieren auf dem Weg zu wissenschaftlicher Exzellenz: Empirische Lösungsansätze

Dieses Projekt erforscht die retrospektiven und geplanten Laufbahnen von Forschenden an BUA-Institutionen anhand einer für verschiedene Grade der Seniorität abbildenden Surveybefragung (Promovierende, Mittelbau, Professor_innen). Neben den Laufbahnen und einem Fokus auf mentale Gesundheit und Burnout, werden Einstellungen zu „Diversität, Objektivität und Meritokratie in der Wissenschaft (DOMWiss-Befragung)“ unter Forschenden erfasst. Diese bilden den normativen Rahmen, in dem ungleiche Laufbahnentwicklungen und prospektive Laufbahnplanung eingebettet sind. Diskriminierungserfahrungen und Einstellungen marginalisierter Forschender selbst (z.B. internalisierte Stigmatisierung, negatives Selbstbild) werden als psychologische Wirkungsmechanismen berücksichtigt. Die Kontextgebundenheit sozialer Ungleichheit und der Gerechtigkeitsauftrag intersektionaler Forschung stehen dabei zentral. Der Komplexität sozialer Positioniertheit wird durch die partizipative Entwicklung deutschsprachiger Befragungsinstrumente entsprochen.

Projektleitung: Prof. Dr. Mirjam Fischer, Humboldt-Universität zu Berlin

...auf dem Weg zu mehr Diversität und Geschlechtergerechtigkeit in Forschung, Lehre und Gesundheitsversorgung der Hochschulmedizin und den Lebenswissenschaften

"Diversität ist für mich nicht nur ein wissenschaftliches Thema, sondern auch eine persönliche Leidenschaft und ein zentrales Anliegen. Meine wissenschaftliche Laufbahn und meine klinische Arbeit in der Psychiatrie, Psychotherapie und Sexualmedizin haben mich tiefer in das Thema Diversität geführt. Die Arbeit mit Patient*innen verschiedener Hintergründe und Identitäten hat mich dazu ermutigt, mich verstärkt mit den Herausforderungen und Bedürfnissen von marginalisierten Gruppen auseinanderzusetzen. Aus meiner Sicht ist Diversität nicht nur eine ethische Verpflichtung und gesellschaftliche Realität, sondern auch ein wertvolles Potenzial für Wissenschaft und medizinische Forschung. Wenn wir die unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven der Menschen einbeziehen, können wir neue Erkenntnisse und Lösungsansätze für komplexe Probleme gewinnen und gezielter auf die spezifischen Bedürfnisse aller Menschen eingehen."

Projektleitung: Dr. Pichit Buspavanich, Charité Universitätsmedizin Berlin

Wie lassen sich Diversitätspolitiken und Antidiskriminierungsarbeit an Universitäten diskriminierungskritisch, kollaborativ und wissensbasiert gestalten?

Die Berliner Hochschulen werden verpflichtet, ein Konzept für Antidiskriminierung und Diversität zu entwickeln, die Ursachen für Benachteiligungen zu ermitteln sowie Maßnahmen zum Abbau von individuellen wie strukturellen Barrieren zu entwerfen und umzusetzen. Weiterhin ist die Einrichtung einer Beratungs- und Beschwerdestelle sowie die Bestellung von Beauftragten für Diversität und Antidiskriminierung vorgesehen. Die Arbeit der Nachwuchsforschungsgruppe steht im Kontext dieser Entwicklung. Einsatzpunkt des Projektes ist die Dimension der Diskriminierungskritik, die normativ als Grundlage von Diversitätspolitiken und Antidiskriminierungsarbeit verstanden wird. Es wird der Frage nachgegangen, wie Diskriminierungserfahrungen und daran anknüpfendes Wissen und Handlungsfähigkeit, aber auch marginalisierte Perspektiven, Wissensbestände und Stimmen zu Ausgangspunkten für die Veränderung von Universitäten hin zu inklusiven und demokratischen Orten von Bildung und Wissenschaft werden können.

Projektleitung: Dr. Aline Oloff, Technische Universität Berlin